Wir alle verlieren jeden Tag zwischen 80 und 100 Haare. Das ist ganz normal, denn es entspricht dem Lebenszyklus deines Kopfhaars. Abgestorbene Haare müssen gehen, neue wachsen nach. In bestimmten Phasen ihres Lebens verlieren Frauen jedoch mehr Haare. Das ist für viele aufgrund des optischen Effekts sehr belastend.
Haarausfall in der Menopause
Haarausfall in den Wechseljahren wird von Expert:innen als hormonelle Alopezie bezeichnet. In unserem Anwendungsgebiet Wohlbefinden haben wir uns näher mit dem Thema Wohlbefinden und Wechseljahre auseinandergesetzt. Durch die hormonelle Umstellung wird im weiblichen Körper in dieser Lebensphase weniger Östrogen produziert. Dieses ist jedoch wichtig für dein Haarwachstum. Durch die hormonelle Umstellung entsteht ein Ungleichgewicht an den Haarwurzeln und der Haarzyklus – vom Ausfallen bis zum Nachwachsen neuer Haare – läuft schneller ab. Durch diese verkürzte Wachstumsphase kommt es zum Haarausfall. Andere Nebeneffekte dieser Umstellung sind dünner werdendes Haar und lichte Stellen.
Haarausfall nach der Schwangerschaft
Viele Mütter kennen das Problem Haarausfall. Auch hier sind die Hormone die Verursacher. Während der Schwangerschaft produziert dein Körper mehr Östrogen. Einer der Effekte davon: Gesund glänzendes Haar und verstärktes Haarwachstum. Nach der Geburt stellt sich dein Hormonhaushalt jedoch wieder um und dein Östrogenspiegel sinkt. Du ahnst es? Das kann zu Haarausfall führen. In den meisten Fällen pendelt sich dies aber nach wenigen Monaten wieder ein. Eine andere Ursache kann Eisenmangel sein. Achte während und nach der Schwangerschaft darauf, dass du genügend Eisen zu dir nimmst. Denn in dieser Phase deines Lebens teilst du dir deinen Eisenspeicher mit deinem Kind. Deswegen steigt dein Eisenbedarf in der Schwangerschaft um bis zu 60%.
Wenn du in den Hausmittel-Schrank greifen willst, um deinem Haarausfall entgegenzuwirken, solltest du jetzt besonders aufmerksam sein:
1. Ausgewogene Ernährung: Je ausgewogener du isst, desto mehr wichtige Inhaltsstoffe hat dein Körper für gesunde Haare zur Verfügung.
2. Haarpflege: Achte beim Haarewaschen darauf, dass du nicht zu sehr an den Haaren ziehen oder beim Bürsten daran reißen. Verwende sanfte und haarschonende Mittel. Auch häufiges Färben kann sich negativ auswirken. Trage zudem die Haare offen und binde sie nicht zu einem strengen Zopf – das strapaziert die Haarwurzeln und kann zu Entzündungen führen.
3. Kopfmassage: Genießt du die Kopfmassage beim Frisör? Dann gönne dir doch zu Hause auch selbst eine Massage. Zwar kann hormonell bedingter Haarausfall nicht gänzlich verhindert werden, aber regelmäßige Massagen fördern die Durchblutung der Kopfhaut und das ist sinnvoll, um vermehrtem Haarausfall entgegenzuwirken.
Besonders geeignete Hausmittel gegen Haarausfall sind:
1. Arganöl
Dank seiner vielfältigen Nährstoffe ist Arganöl ein gutes Mittel gegen Haarausfall. Das hochwertige Öl regt die Durchblutung an und beugt Entzündungen vor. Zudem hat es eine feuchtigkeitsspendende und antibakterielle Wirkung.
2. Apfelessig
Apfelessig wird schon lange als „Allheilwundermittel“ bei gesundheitlichen Problemen gefeiert. Er ist nicht nur wichtig für deinen Säure-Basen-Haushalt, sondern kann auch gesundes Haarwachstum fördern. Neugierig geworden? Wenn du dir das nächste Mal die Haare waschen, mische einfach Apfelessig und Wasser im Verhältnis 1:5 und gib die Mischung nach der Haarwäsche auf die Kopfhaut und in dein Haar. Nach zehn Minuten Einwirkzeit spüle die Haare mit kaltem Wasser aus. Keine Sorge: Die Essignote, die du jetzt riechst, verfliegt rasch.
3. Brennnessel
So ungern wir aufgrund ihrer schmerzhaften Nebeneffekte mit Brennnesseln zu tun haben, so überzeugend sind ihre Vitalstoffe. Eisen, Kalium, Kalzium, Vitamin E sowie B-Vitamine und Vitamin C und D – Brennnesseln bieten eine Menge an nützlichen Inhaltsstoffen. Auch für deine Haare kann dies positive Effekte haben. Die Durchblutung der Kopfhaut wird angeregt und geschädigte Haarwurzeln regeneriert.
Haarausfall ist unangenehm, aber man kann Kopfhaut und Haarwurzeln stärken. Stecke nicht den Kopf in den Sand und versuche, dem Haarausfall auf den Grund zu gehen. Ist es eine hormonelle Umstellung? Hast du vielleicht einen Eisenmangel? Bei langanhaltenden Symptomen lasse dich auf jeden Fall fachlich beraten.