Wir haben mit Silvia S. (66), pensionierte Lehrerin, über ihre Erfahrungen in den Wechseljahren gesprochen. Lies hier, was sie anderen Frauen, die gerade in den Wechsel kommen, rät.
Wann hast du die ersten Symptome der Wechseljahre bemerkt?
Ich war etwa vierzig Jahre alt, als meine Regel unregelmäßig wurde.
Wie lange hat der Wechsel bei dir gedauert und welche Begleiterscheinungen sind aufgetreten?
Die erste Phase dauerte ungefähr zehn Jahre, doch sechs Jahre später setzten noch einmal Hitzewallungen ein. Außer den Unregelmäßigkeiten bei der Menstruation und Hitzewallungen hatte ich auch stark mit emotionalen Hochs und Tiefs zu kämpfen.
Wie bist du damit umgegangen?
Ich habe versucht, die körperlichen Veränderungen zu akzeptieren, und kann mich nicht erinnern, dass ich sie sehr wichtig genommen habe.
Viele Frauen berichten auch davon, dass es für sie psychisch eine fordernde Zeit war – wie war das bei dir?
Die seelischen Hochs und Tiefs waren für mich schlimm, da ich mich bis dahin nicht als „Schwarzseherin“ gekannt hatte.
Wie hat dein Umfeld darauf reagiert?
In meiner Familie glaube ich nicht, dass jemand davon Kenntnis genommen hat. Meine Kolleg:innen und Schüler:innen hatten unter den Hitzewallungen insofern zu leiden, als ich im Winter immer die Fenster in der Klasse aufgerissen habe.
Hast du Wege gefunden, um diese Begleiterscheinungen zu mildern?
Ich wollte keine Hormone nehmen. Meine Frauenärztin hat mir ein homöopathisches Mittel gegeben, das ich in der schwierigsten Zeit genommen habe. Ich kann mich auch erinnern, dass es mir sehr großen Spaß gemacht hat, ins Fitnessstudio zu gehen. Vor allem Aerobic war ein guter Ausgleich.
Hast du dich auf diese Umstellung gut vorbereitet gefühlt? Konntest du mit Freund:innen darüber sprechen?
Da der Wechsel bei mir so unerwartet früh eingesetzt hat, war ich überhaupt nicht darauf vorbereitet. Meine Freundinnen kamen alle erst später in diese Phase, aber natürlich konnte ich das Thema ansprechen.
Was würdest du anderen Frauen raten, die gerade in den Wechseljahren sind und mit Begleiterscheinungen zu kämpfen haben?
Das Wichtigste ist, glaube ich, den Wechsel als etwas Natürliches anzunehmen, das jeder Frau irgendwann begegnet. Eine meiner Freundinnen hat bis zu ihrem 60. Lebensjahr Hormone genommen und ist dann in den Wechsel gekommen – war auch nicht lustiger als mit vierzig! Je nachdem, wie belastend die Begleiterscheinungen sind, würde ich auf jeden Fall dazu raten, mit der Frauenärztin/dem Frauenarzt zu besprechen, wie sie gemildert werden können. Auch Gespräche mit der Mutter können zielführend sein, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass starke Ähnlichkeiten – wie auch bei der Schwangerschaft – auftreten können.