Fastenzeit. Dieses Jahr beginnen wir bereits frühzeitig mit der Saison, in der wir bewusst auf Gewohnheiten verzichten, die unserem Körper nicht guttun.
Immer öfter hören wir, dass Basenfasten einen wesentlichen Beitrag dazu leisten kann, unseren Körper zu entlasten und zu revitalisieren. Während dieser Zeit konzentrieren wir uns darauf, unseren Körper mit basischen Lebensmitteln zu versorgen, die ihm helfen, sein optimales Gleichgewicht zu erreichen. Denn wenn die Natur zu neuem Leben erwacht und die Tage länger werden, kann es vorkommen, dass wir uns trotz des erwarteten Aufbruchs und der Energie des Frühlings müde und schlapp fühlen – ein Phänomen, das oft als „Frühjahrsmüdigkeit“ bezeichnet wird. Um in dieser Zeit den Energiehaushalt anzukurbeln, können basische Mineralstoffe wie Magnesium unterstützen. Weitere Mineralstoffe wie Zink bringen zusätzlich den Säure-Basen Haushalt ins Gleichgewicht. Dies ist ein zentrales Element der Basenkur, eine Theorie des österreichischen Arztes Franz Xaver Mayr (1875-1965), der diese schon vor Jahrzehnten etablierte.
Von grünen Smoothies bis hin zu alkalischen Suppen – die Vielfalt an basenreichen Nahrungsmitteln ist groß und bietet uns die Möglichkeit, unseren Speiseplan auf eine gesunde und nahrhafte Weise zu gestalten.
Lies unser ausführliches Interview mit Basenfasten-Expertin Sylvia Brunner und bereite dich so optimal auf die Fastenzeit vor.
ÖKOPHARM®: Was hat dich dazu inspiriert, dich auf das Basenfasten zu spezialisieren?
Sylvia Brunner: Ich habe im Laufe meiner Ausbildungen irgendwann das Basenfasten entdeckt. Ich bin ein Genussmensch und Fasten ohne feste Nahrungsaufnahme wäre für mich nie infrage gekommen. Erstens, weil ich ein sehr aktiver Mensch bin, der die Energie auch braucht und zweitens, weil ich wahnsinnig gerne esse.
Als Yogalehrerin finde ich auch den ganzheitlichen Ansatz, der Fokus auf Entspannung, Bewegung und Schlaf, der in der Basen Fasten Methode enthalten ist, sehr attraktiv.
ÖKOPHARM®: Wie kann Basenfasten dabei helfen, den Säure-Basen-Haushalt im Körper auszugleichen?
Sylvia Brunner: Wenn wir über längeren Zeitraum stark säurebildende Nahrungsmittel wie zu viel Alkohol, Fleisch und Zucker essen, dann besteht die Gefahr, dass unser Körper übersäuert. Eine Basenfasten-Kur mit Lebensmitteln, die im Körper wichtige Basen erzeugen, gleicht den Säure-Basenhaushalt wieder aus. Basenbildende Lebensmittel sind beispielsweise Gemüse, Obst, Pilze, Kartoffeln, Nüsse und frische Kräuter.
ÖKOPHARM®: Welche Vorteile bietet das Basenfasten im Vergleich zu anderen Fastenmethoden?
Sylvia Brunner: Basenfasten kann man auch 10-14 Tage machen, aber auch ein Zeitraum von 4 Wochen ist möglich. Beim Basenfasten muss man nicht hungern und deswegen kann man diese Art der Ernährung länger durchhalten. Basische Ernährung versorgt den Körper mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen und dadurch besteht für mich ein eindeutiger Vorteil zum klassischen Fasten.
ÖKOPHARM®: Gibt es bestimmte Zielgruppen, für die Basenfasten besonders empfehlenswert ist?
Sylvia Brunner: Basenfasten eignet sich besonders für Menschen, die sich über einen längeren Zeitraum sehr säurebetont ernährt haben. Besonders nach Weihnachten betrifft das viele Menschen.
Basenfasten unterstützt bei vielen
Beschwerden und hilft auch, das Körpergewicht wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Allerdings sollte bei Vorerkrankungen immer ein Arzt / eine Ärztin im Vorfeld konsultiert werden.
ÖKOPHARM®: Was sind typische Herausforderungen, denen Menschen beim Einstieg in das Basenfasten gegenüberstehen könnten, und wie können sie diese bewältigen?
Sylvia Brunner: Für viele Menschen ist der Verzicht auf Kaffee eine große Herausforderung. In den ersten Tagen des Basenfastens kommt es durch den Kaffee-Entzug vermehrt zu Kopfschmerzen. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Bewegung an der frischen Luft können dabei helfen, den Schmerz zu lindern.
Ideal während des Basenfastens ist regelmäßige Bewegung an der frischen Luft und ausreichend Schlaf. Viele Menschen geben am Anfang einer Basenfasten-Kur an, dass ihnen die Zeit dafür fehlt. Den Spaziergang oder die Sporteinheit wie einen Termin in den Kalender einzutragen, ist notwendig, um die Bewegung auch wirklich umzusetzen.
Wenn man es abends nicht ins Bett schafft, sollte man sich den Wecker eine Stunde vor der geplanten Schlafenszeit stellen. Man hat dann ausreichend Zeit, um sich auf die Nachtruhe einzustimmen und läuft nicht Gefahr, vor dem Fernseher oder Computer hängenzubleiben.
ÖKOPHARM®: Welche Rolle spielen Bewegung und Entspannung während des Basenfastens?
Sylvia Brunner: Regelmäßige Bewegung und Entspannung spielen eine sehr große Rolle beim Basenfasten. Dass Stress und Schlafmangel den Hormonhaushalt durcheinanderbringen, ist seit langem bekannt. Wenn wir Stress haben, wird vermehrt Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol im Körper gebildet.
Sport kurbelt den Stoffwechsel an. Welche Bewegung man macht, ist dabei egal. Das Wichtigste ist, dass sie Spaß macht, damit man auch dranbleibt. Ideal wäre zum einen, die Ausdauer zu trainieren, und zum anderen moderates Krafttraining.
ÖKOPHARM®: Welche basenreichen Lebensmittel sollten unbedingt in die Ernährung während des Basenfastens integriert werden?
Sylvia Brunner: Alle Gemüsesorten sind bestens geeignet fürs Basenfasten. Ebenso Obst, Pilze, Nüsse, Samen, Saaten, frische Kräuter, Sprossen und ausreichend Wasser oder ungesüßter Kräutertee.
ÖKOPHARM®: Kannst du uns ein Beispiel für einen typischen Tagesplan während des Basenfastens geben?
Sylvia Brunner: Ein perfekter Basenfasten-Tag sieht so aus:
Am besten beginnt man den Tag mit einem Glas Zitronenwasser. Danach kommt das basische Frühstück bestehend aus frischem Obst, Nüssen und basischen Getreideflocken. Das Mittagessen kann dann ein Salat mit Avocado, Samen und Kernen sein oder eine Suppe. Am Nachmittag ist ein Spaziergang in der Natur ideal. Während des Tages sollte viel Wasser oder ungesüßter Kräutertee getrunken werden (2-2,5 Liter Flüssigkeit). Wenn am Abend die Hauptmahlzeit eingenommen wird, sollte diese Mahlzeit neben Gemüse auch sattmachende Kartoffeln enthalten. Nachdem der Schlaf besonders wichtig ist, sollte man früher schlafen gehen als gewöhnlich und mindestens 7 noch besser 8 Stunden schlafen.
ÖKOPHARM®: Wie sieht eine langfristige gesunde Ernährung nach der Basenfastenzeit aus?
Sylvia Brunner: Nach dem Basenfasten stelle ich immer wieder fest, dass Klient:innen viel mehr Gemüse essen als davor. Und das ist gut so. Neben Gemüse sind auch gute Säurebildner wie Fisch, Hülsenfrüchte, Eier, Vollkorngetreide und Milchprodukte eine gute Energiequelle. Basenfasten ist ein perfekter Einstieg in eine gesündere Ernährung mit mehr Gemüse und frischen Kräutern und somit mit mehr Ballaststoffen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenwirkstoffen. Schlechte Säurebildner wie Alkohol, Zucker und Fleisch sollten als Genussmittel angesehen werden und nur hin und wieder am Speiseplan stehen.
Fazit
Basenfasten bietet nicht nur eine kurzfristige Fastenmethode, sondern vielmehr einen ganzheitlichen Ansatz für eine langfristig gesunde Ernährung. Durch die gezielte Auswahl basischer Lebensmittel versorgt das Basenfasten den Körper mit wichtigen Nährstoffen und hilft dabei, ein optimales Gleichgewicht zwischen Säure und Basenhaushalt zu erreichen. Diese ausgewogene Ernährungsweise kann nicht nur dazu beitragen, die Frühjahrsmüdigkeit zu überwinden, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden steigern.
Für all diejenigen, die sich inspirieren lassen möchten, ihre Ernährung umzustellen und den Körper mit vitalisierenden, basenreichen Gerichten zu verwöhnen, haben wir hier einige köstliche Rezeptideen zusammengestellt: