Wir haben es bereits in unserem Anwendungsgebiet Wohlbefinden erwähnt: Wie Frauen und Männer die Wechseljahre empfinden, ist so unterschiedlich wie auch unsere Persönlichkeit. ExpertInnen sprechen von der „Drittel-Regel“: Ein Drittel aller Frauen hat starke, ein Drittel mittlere und ein Drittel fast gar keine Beschwerden. Erste Anzeichen der Wechseljahre können Zyklusunregelmäßigkeiten, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Stimmungsschwankungen, Gewichtsveränderungen oder Libidoverlust sein. Egal ob sich die Wechseljahre bei Ihnen behutsam oder mit voller Wucht ankündigen: In Ihrem Körper kommt es zu einer Umstellung, deren Phasen man erkennen und begleiten kann.
Die Phasen Ihrer Menopause
Medizinisch kann die Menopause in drei Phasen eingeteilt werden:
- Prämenopause:
Die Prämenopause beginnt etwa vier Jahre vor der letzten Menstruation. Über die Jahre hinweg beginnen Ihre Eierstöcke, ihre Arbeit zu reduzieren, und die Hormonproduktion nimmt ab. In dieser Phase kann es zu Störungen im Zyklus kommen und Sie erleben entweder unregelmäßige, sehr starke oder sehr schwache Menstruationsblutungen. - Perimenopause:
In der Perimenopause kommt Ihr Körper im wahrsten Sinne des Wortes ins Schwitzen. Sie beginnt etwa um das 50. Lebensjahr. Symptome in dieser Phase sind deutliche Unregelmäßigkeiten und schließlich das Ausbleiben Ihrer Menstruation. Gleichzeitig treten auch die typischen Hitzewallungen und Schweißausbrüche auf. - Postmenopause
Von der Postmenopause spricht man nach der letzten Regelblutung. Ihr Körper stellt sich hier auf das neue hormonelle Gleichgewicht ein und die Symptome lassen nach. Wann genau die Menopause zu Ende ist, hängt vom Individuum ab.
Die Menopause kann sich auch positiv auf Ihr Leben auswirken. So gehören etwa Menstruationsbeschwerden und Verhütung der Vergangenheit an. Sehen Sie die Wechseljahre nicht als bloßes Anzeichen des Älterwerdens. Eine neue Lebensphase beginnt, die mit aufregenden Abenteuern auf Sie wartet.
Fünf Tipps: So lindern Sie Ihre Beschwerden in den Wechseljahren
1. Sport
Wie in so vielen Lebensphasen sind auch im Wechsel Sport und Bewegung ein gutes Universalheilmittel, um Beschwerden zu lindern. Neueste Erkenntnisse zeigen, dass Frauen, die regelmäßig Sport betreiben, weniger unter Hitzewallungen leiden. Über die genauen Gründe ist sich die Wissenschaft noch nicht einig. Wichtig ist, dass Sie eine Sportart finden, die zu Ihnen passt und mit der Sie sich wohlfühlen. Der Schlüssel zum Erfolg: Kontinuität. Achten Sie darauf, sich zwei bis drei Mal in der Woche zu bewegen und das für etwa dreißig Minuten. Tipp: Probieren Sie auch einmal Krafttraining. Dieses wirkt dem altersbedingten Muskelabbau entgegen und kann gegen Osteoporose, die im Wechsel auftreten kann, helfen.
2. Ernährung
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist das A und O, wenn Sie Ihren Körper in dieser neuen Lebensphase unterstützen wollen. Versuchen Sie zudem Kaffee und Alkohol zu reduzieren, da sie Schweißausbrüche begünstigen. Im Gegensatz zu Salbei, dem nachgesagt wird, dass er das Schwitzen reduzieren kann. Sie ahnen es bereits: Ja, Trinken ist immer, aber vor allem in dieser Lebensphase von großer Bedeutung.
3. Abkühlung und Wechselduschen
Ihr Körper hat gerade mit Hitzewallungen zu kämpfen, deswegen kühlen Sie ihn, wann immer es geht. Wie? Haben Sie eine Badewanne? Dann lassen Sie kaltes Wasser ein und gehen Sie darin einige Minuten spazieren. Alternativ können Sie auch über die Handgelenke oder an den Armen entlang kaltes Wasser fließen lassen. Sie werden die Abkühlung sofort spüren. Wunder können auch Wechselduschen bewirken, bei denen man abwechselnd warmes und kaltes Wasser über den Körper fließen lässt. Auch in anderen Lebensphasen ist das gut für Ihren Organismus.
4. Kleidung
Seien Sie auf Hitzewallungen vorbereitet und geben Sie Ihrem Körper Raum zum Atmen. Baumwolle oder Leinen sind atmungsaktiv und angenehm luftig, wenn Ihnen heiß wird. Verzichten Sie im Gegensatz dazu auf Polyester und Acrylmischungen, denn diese heizen Ihren Körper weiter an. Tipp: Wenn Sie viele Schichten anziehen, können Sie flexibel auf Hitzewallungen reagieren und schnell einzelne Kleidungsstücke ausziehen, um für Abkühlung zu sorgen.
5. Bleiben Sie gelassen!
Natürlich ist das leichter gesagt als getan. Aber je achtsamer und gelassener Sie mit der Menopause umgehen, desto besser ist es für Ihren gesamten Organismus. Sie sind schließlich nicht krank, sondern wechseln von einer Lebensphase in die nächste. Achten Sie deswegen gut auf sich und Ihre Bedürfnisse. Versuchen Sie, genug zu schlafen und Stressquellen zu reduzieren.